Grillage – ein Überblick

Grillage – ein Überblick
(Basics)

Die Grillaschtorte – ein Überblick!

Die Grillaschtorte (eigentlich Grillagetorte) ist laut der Rheinschen Post ein Erzeugnis hoher Konditorkunst, eine Konditor-Komposition aus halbgefrorener Sahne und Baiser, deren Namensherkunft jedoch bisher weitgehend im dunkeln liegt. 

Baisers (von französisch baiser für ‚Kuss‘), auch Meringe, Meringel, Meringue oder Spanischer Wind, sind ein Schaumgebäck aus gezuckertem Eischnee. Baisers werden bei etwa 100 °C für ein bis zwei Stunden mehr getrocknet als gebacken und sollten weiß bis blassgelb bleiben.

Verbreitungsgebiet der Grillaschtorte am Niederrhein

„Jahrzehntelang war die Grillaschtorte das Zentrum geselliger Kaffeetafeln, heimischer Höhepunkt vieler Familienfeste. Nun fanden Forscher des Amtes für Rheinische Landeskunde in Bonn die wissenschaftliche Wahrheit heraus: die süße Nascherei mit dem mysteriösen Namen spaltet in Wirklichkeit das Land NRW.“ (Rheinische Post)

„Die Grenzlinie zwischen den Grillaschtortenliebhabern und ihren Verächtern verläuft etwas nördlich von Aachen quer durch das rheinische Tiefland bis in das Bergische Land.“, resümiert Volkskundler Peter Honnen seinen gründlichen süßen Nachforschungen. Nördlich dieser Linie sei der Festtagskuchen in fast allen Orten bekannt, südlich dagegen stießen die Mundartspezialisten fast ausschließlich auf Kopfschütteln.“ (Rheinische Post)

„Wie scharf diese „Tortengrenze“ verläuft,. zeige das Beispiel Linnich nahe Aachen: Während hier die Grillaschtorte offenbar besonders bekannt ist, weiß in den Nachbarorten Titz und Jülich niemand von dieser Torte.“ (Rheinische Post)

„Als „Außreißer “ ihrer Tortenstatistik werten die Volkskundler, daß sowohl aus Köln wie Bad-Breisig „jeweils einmal“ das Vorkommen dieses Tortentyps gemeldet worden sei.

In Viersen hingegen, „wo sie mehrfach belegt ist, war die Grillaschtorte einem alten Konditormeister völlig unbekannt“ meldet einigermaßen fassungslos die in der Schriftenreihe „Volkskultur“ des Rheinischen Landschaftsverbandes (LVR) Köln veröffentlichte Untersuchung.“ (Rheinische Post)

„Völlig aus dem Tortenrahmen falle Wertherbruch bei Hamminkeln am rechten Niederrhein, wo die Hälfte der Einwohner dieses Zuckerwerk kannte, die andere Hälfte aber keinen blassen Schimmer hatte. Dedektivisch folgerte die Forschung: Da dieses Erzeugnis hoher Konditorkunst niemals hausfraulich selbst hergestellt, sondern ausschließlich gekauft werde, ist der Kuchenkonsument auf das Angebot seines Stammladens fixiert. Im dem Zwei-Konditor-Ort Wertherbruch bot der eine die Grillaschtorte an, sein Konkurrent aber nicht“. (Rheinische Post)

In meinem Heimat Ort Nütterden bei Kranenburg (Kreis Kleve) war die Grillaschtorte jedem bekannt. Keine Kirmes ohne Grillasch. Die damalige Beliebtheit der Grillagetorte in diesem Ort lag wohl darin begründet, daß der dort ansässige Bäckermeister Jün Lamers ein absoluter Grillaschtortenspezialist war.

Ist die Grillagetorte vom Aussterben bedroht?

Auch das ‚wirkliche Leben‘ kam den Forschern, die das langsame Verschwinden der Grillaschtorte von den Kaffeetischen zwischen Mönchengladbach und Emmerich konstatieren, bei ihren Recherchen zu Hilfe: Ein regionaler Tiefkühl-Lieferservice habe die Grillaschtorte mittlerweilse aus seinem Programm gestrichen, weil selbst in den einstigen Stammladen der Torte im „linksniederrheinischen Raum“ nur noch eine begrenzte Nachfrage dabestand. Somit sei auch hiermit eine regionale Verbreitung dieser Nascherei bewiesen. (Rheinische Post)